Die Kernspin-Tomographie, besser bekannt als Magnet-Resonanz-Tomographie (kurz MRT), ist eine radiologische Untersuchung zur hochauflösenden Darstellung von verschiedenen Körpergeweben, Organen sowie Teilen des Bewegungsapparates mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Ein MRT liefert sehr genaue und differenzierte Darstellungen des Körperinneren: von Weichteilen und Organen bis hin zu Blutgefäßen und Tumoren. Das MRT ist somit ein sehr wichtiges Behandlungsangebot für viele unserer Patientinnen und Patienten. Die Nachfrage nach der Durchführung dieser radiologischen Untersuchung ist dementsprechend hoch und stellt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren medizinischen Versorgungszentren derzeit vor große Herausforderungen. In unserer Telefonzentrale in der Radiologie am RADIO-LOG MVZ Passau werden täglich für die Standorte Passau, Vilshofen und Rotthalmünster rund 130 ambulante MRT-Termine vermittelt und auch von unserem Fachpersonal durchgeführt. Aufgrund der laufenden Pandemie und krankheitsbedingter Ausfälle sind wir bei der Vermittlung von Untersuchungsterminen deutlich eingeschränkt. Trotz hoher Auslastung kommt es derzeit häufig zu Terminverzögerungen, da viele Patienten in mehreren Praxen Termine vereinbaren und anschließend vergessen, die nicht benötigten Termine wieder abzusagen. Die Termine können nicht mehr neu vergeben werden und es kommt somit zu enormen Störungen des Arbeitsablaufes.
Franziska Koller, Teamverantwortliche für die Diagnostik an unserem RADIO-LOG MVZ am Schießstattweg in Passau, ist zusammen mit ihrem Team besonders von dieser Problematik betroffen. Frau Koller gibt einen Einblick, wie ein MRT bei RADIO-LOG abläuft und wie sich die Nicht-Absagen von MRT-Terminen auf ihren Arbeitsalltag auswirken.
Frau Koller, viele Patienten haben vor ihrem ersten MRT-Termin etwas Angst und wissen nicht, was genau auf sie zukommt. Können Sie bitte kurz erklären, wie genau ein MRT bei RADIO-LOG abläuft?
Als erstes wird der Patient an unserer Anmeldung aufgenommen. Anschließend überreichen wir ihm einen Aufklärungsbogen und verschiedene Dokumente, die der Patient im Anschluss wahrheitsgemäß ausfüllen muss. Danach wird der Patient gebeten, in einem der Wartezimmer Platz zu nehmen. Sobald das MRT-Gerät bereit ist, holt eine Kollegin den Patienten ab und begleitet ihn zur Umkleidekabine. Hier wird dann nochmal der grobe Ablauf erklärt und der Patient wird darauf hingewiesen, dass er bitte alle metallischen Gegenstände (z.B. Körperschmuck, Brille, BH, …) ablegen muss, da der ganze Behandlungsraum magnetisch ist. Anschließend führt einer unserer Mitarbeiter das Anamnesegespräch durch. Es soll dadurch geklärt werden, welche Beschwerden der Patient hat und woher die Schmerzen stammen. Diese Angaben werden dann auch in der Karteikarte vermerkt. Falls der Patient ein Kontrastmittel oder ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommt, kommt noch einer unserer Ärzte vorbei und injiziert das Mittel. Danach wird der Patient in die richtige Position gelagert und anschließend das MRT durchgeführt. Insgesamt dauert ein MRT somit circa 15 bis 30 Minuten. Uns ist es sehr wichtig, dass sich der Patient bei uns wohl fühlt und wir stehen ihm bei Fragen oder Unsicherheiten während der gesamten Untersuchung jederzeit zur Seite.
Welche Dokumente muss der Patient zur Behandlung mitnehmen?
Der Patient muss einen Überweisungsschein zur Untersuchung mitbringen, damit wir genau wissen, warum der Patient bei uns ist. Die Versichertenkarte ist natürlich auch sehr wichtig. Falls es Voraufnahmen oder einen Vorbefund gibt, kann der Patient diese gerne zur Untersuchung mitbringen. Dann können wir anhand dieser Aufnahmen einen Vergleichsbefund erstellen. Manche Patienten haben auch ein Fremdkörperimplantat. Diese müssen ihren Implantatausweis zur Untersuchung mitbringen. Zahnimplantate zählen im Übrigen nicht dazu.
Das ist gut zu wissen. Wie viele MRT-Termine werden bei Ihnen am Schießstattweg durchschnittlich an einem Tag durchgeführt?
Wir haben in unserer Radiologie am Schießstattweg insgesamt 3 MRT-Geräte. Pro Gerät werden rund 30 Untersuchungen pro Tag durchgeführt. Sprich wir machen pro Tag circa 90 MRT-Untersuchungen. Die Durchführung erfolgt dabei im Viertelstundentakt.
Das ist eine Menge. Da ist es natürlich wichtig, dass die Organisation dahinter reibungslos abläuft und die Patienten rechtzeitig zum Termin erscheinen. Kommt es auch öfter vor, dass Patienten nicht zum Termin erscheinen?
Leider passiert sowas in letzter Zeit immer häufiger. Im Durchschnitt kann man sagen, dass sechs bis acht Patienten pro Tag nicht zum Termin erscheinen und vergessen, ihre Termine abzusagen. Sprich wir müssen versuchen, bis zu acht Termine pro Tag kurzfristig zu vergeben. Das ist leider nicht immer einfach.
Das ist natürlich sehr ärgerlich. Muss der Patient mit irgendwelchen Konsequenzen rechnen, wenn er vergisst, seinen Termin abzusagen?
Wenn der Patient einen Termin bei uns nicht wahrnimmt und vergisst abzusagen, dann wird dies in seiner Patientenakte vermerkt. Wenn er dreimal vergisst den Termin abzusagen, dann können wir ihm künftig leider keine Termine mehr anbieten. Wir weisen die Patienten bei der Vergabe der Termine auch immer darauf hin, dass nicht benötigte Termine bitte immer abgesagt werden müssen.
Wie sehr beeinträchtigt Sie die Nicht-Absage von Patienten?
Für uns sind diese Nicht-Absagen sehr ärgerlich. Wir müssen dann sehr schnell reagieren und versuchen den Termin kurzfristig an einen anderen Patienten zu vergeben. Wir rufen dann Patienten auf unserer Warteliste an, die in der näheren Umgebung arbeiten oder innerhalb von 15 Minuten bei uns in der Praxis sein können. Leider funktioniert die kurzfristige Terminvergabe nicht immer. Dann kommt es zum Stillstand des Gerätes und das ist natürlich mit hohen Kosten verbunden. Für uns sind die Nicht-Absagen daher leider ein großer Mehraufwand. Wir sind derzeit auch von krankheitsbedingten Ausfällen betroffen und sind deshalb auch oft unterbesetzt. Diese Nicht-Absagen und die damit verbundene zusätzliche telefonische Nachfrage stellen uns derzeit vor große Herausforderungen. Wir bitten deshalb alle Patientinnen und Patienten, ihre nicht benötigten Termine rechtzeitig telefonisch oder per E-Mail abzusagen. Nur so können wir einen reibungslosen Ablauf garantieren und die Wartezeit auf MRT-Untersuchungen deutlich verkürzen.