Drei Millionen für medizinischen Fortschritt

RADIO-LOG investiert und stärkt Stammsitz Passau – schonende Verfahren für Diagnostik und Krebstherapie am Schießstattweg

PASSAU. Das medizinische Versorgungsunternehmen RADIO-LOG stärkt den Gesundheitsstandort Passau: In diesen Tagen ziehen am Stammsitz im Schießstattweg 60 gleich zwei neue High-Tech-Geräte ein, die künftig die Patientenversorgung in der Region auf höchstem Niveau sichern. „Wir investieren weiter. Denn trotz der Corona-Pandemie muss es vorwärts gehen. Diagnostische Leistungen und Krebstherapie werden täglich dringend benötigt“, hält Dr. Stefan Braitinger, geschäftsführender Gesellschafter von RADIO-LOG fest. Rund drei Millionen Euro investiert der Gesundheitsdienstleister aktuell in einen neuen Computertomographen (CT) und einen Linearbeschleuniger. Die beiden Hochleistungsgeräte werden derzeit in den Praxen für Radiologie und für Strahlentherapie des medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Schießstattweg 60 eingebaut. Dank umfassender organisatorischer Vorkehrungen können auch während der Umbauzeit alle Patienten in vollem Umfang versorgt werden.

Mehr diagnostische Möglichkeiten bei minimiertem Strahleneinsatz

Einen noch detaillierteren Einblick in den Körper als bisher ermöglicht der neue Computertomograph, der künftig für diagnostische Zwecke in der Radiologie bereitsteht. „Der Innovationsgrad ist gewaltig: Im untersuchten Gewebe können wir mit dieser neuesten Technologie kleinste Strukturen im Submillimeterbereich darstellen“, informiert Stefan Braitinger, der selbst als Facharzt für Diagnostik praktiziert. Doch damit nicht genug: Obwohl die bildliche Darstellung deutlich verbessert wird, arbeitet der neue CT schneller. Für Patienten verkürzen sich damit die Liegezeiten bei der Untersuchung um bis zu 40 Prozent. Gleichzeitig sinkt die Strahlendisposition je nach Untersuchungsart um bis zu 80 Prozent. „Darauf haben wir besonders geachtet. Eingesetzt wird der Computertomograph bei diagnostischen Fragestellungen im Bereich des Gehirns sowie bei Blutgefäßen, Knochen, Herz und Organen. Dabei werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen Bilderserien des Körpers erstellt. Spezielle Programme erzeugen dann eine dreidimensionale Darstellung des untersuchten Areals, welches der Facharzt am Bildschirm schichtweise auf kleinste Veränderungen hin begutachtet.

Fortschritt für Krebspatienten

Ein hochmoderner Linearbeschleuniger hält parallel in der Praxis für Strahlentherapie Einzug, derzeit arbeiten die Experten des Herstellers Varian bereits am Einbau. Damit schafft RADIO-LOG neue Möglichkeiten bei der Behandlung von Krebspatienten auch am Schießstattweg, Anfang Dezember geht es dort los. Bereits 2019 hat das medizinische Versorgungsunternehmen in ein baugleiches Bestrahlungsgerät am Klinikum Passau investiert. Dort, und in fünf weiteren Städten außerhalb des Landkreises Passau, betreibt RADIO-LOG strahlentherapeutische Einrichtungen. Diese sind heute ein elementarer Bestandteil der Krebsbehandlungen.

„Der technische Fortschritt ermöglicht bei der Tumorbestrahlung Möglichkeiten, von denen wir vor 15 Jahren noch gar nicht zu träumen gewagt haben“, ruft Wolf-Dietrich Harzer in Erinnerung; er ist Medizinphysiker und seit 2019 bei RADIO-LOG als technischer Leiter Mitglied der Geschäftsführung. Der neue Linearbeschleuniger ist das Fortschrittlichste, was der Markt zu bieten hat: Er setzt hochenergetische Strahlen mit einer Präzision im Bereich eines Millimeterbruchteils ein. Dabei werden zum einen die Begleiterscheinungen für die Patienten minimiert, gleichzeitig verkürzt sich die Behandlungsdauer je Sitzung. Die neue Technologie ermöglicht zudem das sogenannte Atem-Gating. Dabei wird die natürliche Atembewegung als vierte Dimension mit einbezogen, die Bestrahlung erfolgt dann ausschließlich in einer ganz genau definierten Position des Brustkorbes. Das ist ein enormer Gewinn bei der Behandlung von Patienten mit Lungen- und Brustkarzinomen, da Herz und andere Gewebe in der Umgebung geschont werden.

Nahezu 2,5 Millionen Euro kostet der neue Linearbeschleuniger einschließlich der Einbindung in die komplexe IT-Infrastruktur von RADIO-LOG. „Dieser Fortschritt ist uns wichtig. Denn die Strahlentherapie ist inzwischen unentbehrlich“, erklärt Dr. Stefan Braitinger. Auch im Zuge der Corona-Pandemie leistet diese ihren Beitrag, weil manche Tumoroperation durch den Schwenk zur Bestrahlung verschoben oder gar ersetzt werden kann – bei gleicher Therapiequalität für die Patientinnen und Patienten.