Wechsel an der Spitze von RADIO-LOG

PASSAU. Er hat die medizinische Versorgung in Niederbayern und darüber hinaus geprägt wie kein anderer: Nach über 30 Jahren übergibt Dr. Stefan Braitinger, Geschäftsführer von RADIO-LOG, zum 1. Januar 2024 das Heft des Handels und wechselt als Vorsitzender in den neu geschaffenen Aufsichtsrat. Sein Nachfolger als Geschäftsführer wird Emanuel Hofer. Der Generationenwechsel war von langer Hand geplant. „In den vergangenen drei Jahren haben wir einen umfangreichen Strategiewechsel vorbereitet. Die Weichen sind gestellt, das heißt Unternehmensziele sind definiert und die Realisierung ist geplant – jetzt freue ich mich, den weiteren Prozess aus einem anderen Blickwinkel begleiten zu dürfen“, erklärt Stefan Braitinger. Er gründete 1991 gemeinsam mit Dr. Wolfgang Baumgartl, Dr. Reiner Liebl und Dr. Heidemarie Schepke eine ärztliche Gemeinschaft für Radiologie in Passau. Daraus erwachsen ist ein integrierender Gesundheitsdienstleister, der für eine hohe Innovationskraft sowie für eine wohn­ortnahe Patientenversorgung in den medizinischen Disziplinen Radiologie, Strahlentherapie, Allgemein-, Kinder- und Jugendmedizin und Frauenheilkunde.

Sein Nachfolger begleitet Stefan Braitinger bereits seit 14 Jahren auf diesem Weg. „Emanuel Hofer hat die wesentlichen Erfolgsprinzipien von RADIO-LOG antizipiert, er genießt mein vollstes Vertrauen“, sagt Stefan Braitinger, und Emanuel Hofer ergänzt: „Ich freue mich auf die neue Verantwortung. Aber natürlich habe ich auch Respekt, denn die Fußstapfen, in die ich trete, sind sehr groß.“ Der Betriebswirt, der zum Ausgleich gerne mit seiner Familie klettern und im VW-Bus campen geht, war zuvor kaufmännischer Leiter bei RADIO-LOG und hat den Strategiewechsel wesentlich mitgestaltet.

Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Stefan Braitinger sieht den wesentlichen Erfolg von RADIO-LOG in der Anpassungsfähigkeit von sich selbst und des Unternehmens, dessen Strategie er immer wieder weiterentwickelt und konsequent nachjustiert hat. Wichtig sei dabei der Zusammenhalt der Gesellschafter gewesen. „Es ist uns gelungen, eine Gemeinschaft zu bilden, die sich mit starken Schultern nach außen ihren Weg erkämpft hat. Rückschläge haben nie in Zwist und Misstrauen geendet, sondern wir haben sie als Lern- und Verbesserungsprozess angesehen.“ Mit dem Wechsel des Geschäftsführers ändere sich nach außen für die Patientinnen und Patienten erst einmal nichts. Emanuel Hofer erklärt: „RADIO-LOG bleibt RADIO-LOG. Aber wir werden den konsequenten Weg der Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen fortführen.“

Versorgung auf dem Land ausbauen

In den kommenden Jahren gehe es darum, Themen wie Fachkräftemangel, Telemedizin, künstliche Intelligenz und die flächendeckende ländliche Gesundheitsversorgung voranzutreiben, weiß Emanuel Hofer. „Wir wollen insbesondere mit kommunalen Strukturen und Krankenhäusern zusammenarbeiten. Dort sind wir als Kooperationspartner über Jahrzehnte geschätzt“, erklärt der neue Geschäftsführer. Die Kommunalisierung bleibt daher eines der wichtigen strategischen Ziele von RADIO-LOG, die auch Stefan Braitinger in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender weiter vorantreiben will. RADIO-LOG kann hier als ambulanter Leistungserbringer in Form von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) eine Schlüsselrolle einnehmen. Dafür brauche es aber mehr junge medizinische Fachkräfte auf allen Ebenen. Die Gewinnung neuer Mitarbeitenden ist deshalb auch ein zentraler Punkt der Strategie von RADIO-LOG. Das Unternehmen legt Wert auf eine gute Gemeinschaft, regelmäßige Fort- und Weiterbildung. Allen Mitarbeitenden gibt der medizinische Dienstleister künftig die Möglichkeit, sich direkt am Unternehmen zu beteiligen. „Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl, gemeinsam für eine wichtige Sache zu arbeiten“, ergänzt Stefan Braitinger.

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende freut sich auf seine neue Tätigkeit, bei der er nicht mehr im operativen Geschäft tätig ist, sondern sich weiter um die strategischen Ziele des Unternehmens kümmert. „Und ich werde auch wieder mehr als Mediziner mit Patientinnen und Patienten arbeiten“, gibt Stefan Braitinger einen Ausblick. Daneben wolle er sich mehr Zeit für die Familie nehmen und sein Wirken als Künstler in der Musik und Fotografie ausweiten.