Der Gesundheitsdienstleister RADIO-LOG eröffnet zwei neue Praxen in Niederbayern: eine für Frauenheilkunde und eine für das Mammographie-Screening-Programm. Damit verbessern sich in der Region Versorgungssituation und Betreuungsqualität.
PASSAU/BAYERN. Bis zu 25 Prozent aller stationären Behandlungen sollen in Zukunft ambulant durchgeführt werden, geht es nach den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Dieser Prozess der Auslagerung von Versorgungsleistungen aus dem stationären in den ambulanten Sektor wird von dem Gesundheitsdienstleister RADIO-LOG grundsätzlich begrüßt. Das Unternehmen mit Sitz in Passau führt in Niederbayern bereits 14 medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit dem Anspruch, den Gesundheitszustand von Menschen ganzheitlich zu betrachten und sich ihnen ohne Zeitdruck zuzuwenden. Jetzt hat es seine Versorgungsleistungen weiter ausgebaut: Zum 1. Juli hat RADIO-LOG eine Praxis für Frauenheilkunde in Rotthalmünster übernommen und führt sie als Filiale der RADIO-LOG Frauenheilkunde in Passau fort. In Kooperation mit der Praxis DIE RADIOLOGEN mit Sitz in Deggendorf hat RADIO-LOG zudem zum 1. August eine Praxis in Landshut für Untersuchungen im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms eröffnet.
Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Menschen
Für das Unternehmen, das seit seiner Gründung 1991 das medizinische Leistungsspektrum kontinuierlich erweitert hat, bildet Frauenheilkunde neben Radiologie und Strahlentherapien einen Schwerpunkt: „Insbesondere in der Gynäkologie macht sich der Ärztemangel stark bemerkbar. Praxen können teilweise nicht nachbesetzt werden und müssen geschlossen werden“, sagt Dr. Stefan Braitinger, geschäftsführender Gesellschafter von RADIO-LOG und Facharzt für Radiologie. Bekannte Gründe dafür seien die Budgetierung und die zunehmende Bürokratisierung. „Wir bieten mit unserem Modell die Möglichkeit, Praxen fortzuführen, und stellen die Ärzte bei uns an. Dadurch müssen sich die Mediziner weniger um die Bürokratie kümmern und haben somit mehr Zeit für ihre Patienten“, erläutert Stefan Braitinger. RADIO-LOG habe schon zu Beginn ein nichtärztliches Expertenteam für Verwaltungs- und IT-Aufgaben aufgebaut. „Wir haben früh angefangen, IT-Spezialisten, erfahrene Projektmanager und Controller ins Team zu holen – anfangs von außen belächelt oder mit Unverständnis bedacht. Heute profitieren alle davon“, betont der Radiologe und ergänzt: „Denn unsere heutige Struktur verschafft unserem ärztlichen und therapeutischen Bereich die nötigen Freiräume, sich unserem medizinischen Ethos gemäß um die Menschen zu kümmern, die von uns Hilfe erwarten.“
Dass die Frauenheilkunde einen zentralen Stellenwert für RADIO-LOG hat, zeigt sich auch in der Verantwortlichkeit für das Mammographie-Screening Niederbayern. Zusammen mit der Praxis DIE RADIOLOGEN in Deggendorf ist das Unternehmen in Form einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) verantwortlich für die Durchführung des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms in Niederbayern. Um künftig noch mehr Untersuchungen durchführen zu können, hat die BAG neben ihren Standorten in bestehenden Praxen in Deggendorf, Straubing und Passau sowie mobilen Untersuchungsräumen (Mammo-Mobile) zum 1. August eine Praxis nur für Untersuchungen im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms in Altdorf bei Landshut eröffnet.
Versorgung auf dem Land verbessern
„Wir sehen unser Unternehmen als ein vieladriges verflochtenes System, das bereits in weiten Teilen Bayerns wirkt und entlang seiner eigenen Sprossachsen rhizomartig weiterwachsen wird“, informiert Dr. Stefan Braitinger über das Konzept seines Gesundheitsunternehmens. Das Spektrum der Medizinischen Versorgungszentren von RADIO-LOG reicht mittlerweile von der Allgemeinmedizin über Frauenheilkunde und Geburtshilfe bis hin zu Kinder- und Jugendmedizin. Hinzu kommen radiologische Praxen und Strahlentherapie. Er führt aus: „Insbesondere im ländlichen Raum sehen wir Chancen für Kooperationen und Partnerschaften. Diese ergreifen wir, um die Versorgung vor allem für die Menschen auf dem Land zu verbessern. Das tun wir, weil wir eine menschlichere Versorgungsqualität an vielen Orten verwirklichen wollen.“ Dabei sei es RADIO-LOG wichtig, Menschen gesundheitlich möglichst umfassend betreuen zu können. „Die angestrebte Ambulantisierung des Gesundheitswesens kann nur funktionieren, wenn entsprechende Strukturen vorhanden sind. Regionale Versorgungsnetzwerke zwischen Kliniken und MVZ sowie Arztpraxen sind der Schlüssel, um die Gesundheitsversorgung weiterhin umfassend gewährleisten zu können“, sagt Stefan Braitinger. Bereits 1998 hat RADIO-LOG als einer der ersten Gesundheitsdienstleister die Telemedizin eingeführt, um so eine 24/7 Notfallversorgung zu ermöglichen. Seit 2000 unterstützt das Unternehmen Kliniken in der Region bei der Notfallversorgung rund um die Uhr in Form der Teleradiologie, so zum Beispiel in Rotthalmünster und Vilshofen.