Miriam Moser absolvierte bereits ihre Ausbildung zur MFA bei RADIO-LOG. Im Anschluss daran, begann sie im September 2022 ihre Ausbildung zur MT-R in Ingolstadt. Frau Moser erhielt hier ein Stipendium von RADIO-LOG. Sie hat ihre Ausbildung nun erfolgreich abgeschlossen und ist seit September 2025 wieder ein festes Mitglied in unserer Strahlentherapie am Klinikum Passau.
Frau Moser, Sie haben Ihre Ausbildung zur MFA bei uns absolviert. Was hat sie damals dazu motiviert, anschließend noch die Ausbildung zur MTR zu beginnen?
Ich durfte während meiner MFA-Ausbildung einige Bereiche bei RADIO-LOG durchlaufen. Wobei sich schnell herausstellte, dass mich die Radiologie und Strahlentherapie am meisten faszinierten. Für mich persönlich stand schon während der MFA-Ausbildung fest, dass ich mich in irgendeiner Form noch weiterbilden möchte. Als mir RADIO-LOG dann den Vorschlag machte, den Weg zur MT-R einzuschlagen und ich auch noch mit einem Stipendium unterstützt werde, stand die Entscheidung schnell fest in diesem Bereich weiterzumachen.
Inwiefern hat Ihnen Ihre vorherige MFA-Ausbildung bei der MTR-Ausbildung geholfen oder Vorteile verschafft?
Durch meinen Einsatz in der Radiologie und Strahlentherapie konnte ich mir schon viel Praxiswissen aneignen. Die Geräte, der technische Ablauf, die Lagerung von Patienten, das Erkennen von Krankheiten und die Diagnostik an Hand von Röntgenbildern, die Anatomie eines Menschen, usw. Dadurch konnte ich mir bei der vielen Theorie, die wir in der MTR-Ausbildung erlernen mussten, alles besser vorstellen und verstehen.
Können Sie kurz beschreiben, wie die MTR-Ausbildung aufgebaut ist – also Theorie, Praxis und mögliche Schwerpunkte?
Die Ausbildung zur MT-R dauert drei Jahre, in denen die Auszubildenden sowohl theoretischen als auch praktischen Vollzeit-Unterricht erhalten. Der theoretische Unterricht findet – z. B. in Ingolstadt– im Berufsbildungszentrum statt und die praktische Ausbildung am Patienten gleich nebenan im Klinikum Ingolstadt und auch bei externen Kooperationspartner. Einige Wochen meines Praktikums konnte ich auch bei Radiolog in Passau absolvieren.
Es gibt die drei wichtigen Tätigkeitsbereiche:
- Diagnostische Radiologie
- Strahlentherapie
- Nuklearmedizin
Folgende Pflichtfächer gehören auch dazu: Naturwissenschaft und Technik, medizinische Grundlagen, Strahlenschutzkunde, Mathematik, Physik, Arbeits- und Beziehungsprozesse, Chemie, ….
Den Berufsabschluss bildet die staatliche Prüfung, die aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil besteht.
Welche Bereiche haben Ihnen während der Ausbildung besonders gut gefallen?
Am spannendsten und aufregendsten war der praktische Einsatz in der Radiologie in der Notaufnahme im Klinikum Ingolstadt. Hier wusste man nie, was als nächstes kommt. Wenn ein Notfall eingeliefert wurde, war viel Betrieb. Der Rettungsdienst, die Ärzte, die Krankenschwestern, das Röntgenteam usw. – fast wie in der amerikanischen Serie Greys Anatomy.
Das Röntgen hat mir neben vielen anderen Dingen auch sehr gut gefallen, doch letztendlich kam ich wieder zurück in die Strahlentherapie.
Der Einsatz in der Angiographie war auch sehr beeindruckend. Hier durfte ich dem in der Branche sehr bekannten Professor Dr. Vorwerk assistieren. Einen Ekel vor Blut darf man hier nicht haben!
Gab es Inhalte oder Fächer, die Sie besonders herausgefordert haben?
Oh ja, die theoretische Physik und Strahlenphysik haben mich schon sehr herausgefordert. Dies ist aber auch ein wichtiges Fach, besonders im Bereich der Strahlentherapie. Aber durch die gute Zusammenarbeit mit meinen Mitschülern und Lehrern konnte ich auch diese Herausforderung gut meistern.
Wie sah der praktische Teil der Ausbildung aus? In welchen Abteilungen oder Einrichtungen haben Sie Einsätze gemacht?
Die praktische Ausbildung war mein absoluter Favorit. Bei der Theorie musste man viel sitzen und lernen. Praktisch konnte man endlich alles anwenden und die Arbeit mit den Patienten machte sehr viel Spaß. Von den Kollegen und Ärzten konnten wir in den Praktika sehr viel lernen.
In diesen drei wichtigsten Bereichen wurden wir in den Praktika eingesetzt: Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin. RADIO-LOG bietet hier zwei davon an: Radiologische Diagnostik und Strahlentherapie. In Kooperation mit verschiedenen Kliniken haben die MT-R Auszubildenden somit die Möglichkeit, diese beiden Fachbereiche auch bei RADIO-LOG besser kennenzulernen.
Sie arbeiten jetzt in der Strahlentherapie am Klinikum in Passau – wie war der Übergang von der Ausbildung in den Beruf?
Das war nicht schwer. Ich habe mich schon auf die Arbeit als MT-R gefreut. Ich war ja während meiner MFA-Ausbildung schon dort im Einsatz und wusste was mich erwartet. Endlich konnte ich das Erlernte anwenden und bei der Behandlung von Krankheiten mitwirken und die Patienten während des gesamten technischen Ablaufs der Bestrahlung professionell betreuen.
In der Strahlentherapie werden Patienten mit oft bösartigen Tumoren bestrahlt, wobei die Tumorzellen zerstört werden. Genaue Bestrahlungsplanung, exakte Patientenlagerung und Bestrahlungsdurchführung sind für den Erfolg der Therapie wichtig.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag in der Strahlentherapie aus?
Der Tag beginnt oft früh mit dem Morgencheck (Prüfung der Bestrahlungsgeräte vor dem Bestrahlen der Patienten). Dann geht’s auch schon los und die ersten Patienten stehen schon vor der Tür. Wir haben für ungefähr täglich 70-80 Patienten auf 2 Bestrahlungsgeräten (Linearbeschleuniger) zum Behandeln verschiedenster Tumore aber auch ein paar gutartige Erkrankungen wie zum Beispiel den Fersensporn. Jeder Patient wird individuell gelagert und Millimeter genau nach einem Kontroll-CT eingestellt, um die exakte Bestrahlung zu ermöglichen. Nicht jeder Tag läuft gleich ab, denn im sozialen Bereich passieren immer wieder unvorhersehbare Ding bei Patienten wie auch bei der Technik. Langweilig wird’s nie.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Mir gefällt der tägliche Umgang mit den Patienten, die man oft mehrere Wochen durch ihre Therapie begleitet genauso gefällt mir aber der technische Aspekt meines Berufes, der auch sehr im Vordergrund steht und ich endlich meine erlernten Fähigkeiten meiner Ausbildung selbstständig anwenden darf.
Gibt es Unterschiede zwischen dem Arbeitsalltag einer MFA und einer MT-R, die Sie besonders bemerkenswert finden?
Die Aufgaben einer MFA sind vielfältig und umfassen die Organisation des Praxisablaufs (Terminvergabe, Patientenempfang, Dokumentation u.v.m.), Assistenz bei ärztlichen Untersuchungen und Behandlungen, Blutabnahme, Verbandswechsel, usw. Als MFA übernimmt man die Schnittstellenfunktion zwischen Arzt und Patient.
Als MT-R trägt man eine größere Eigenverantwortung bei der Behandlung von Tumorpatienten wie in der Strahlentherapie oder die Sicherstellung der Bildqualität für die ärztliche Diagnose z.B. im Röntgen in der Radiologie oder in der Nuklearmedizin wenn man mit radioaktiven Substanzen diagnostische oder therapeutische Untersuchungen durchführt. Patientenbetreuung ist auch sehr wichtig indem man die Patienten informiert über die Behandlungsabläufe und auch in schwierigen Situationen einfühlsam ist. In diesem Beruf ist Soziales und Technik vereint.
Im Arbeitsalltag sind beide Berufe sehr wichtig, da man sich gut ergänzen muss.
Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig für diesen Beruf?
- Medizinisches Interesse
- Technisches Verständnis
- Teamfähigkeit
- Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit
- Verantwortungsbewusstsein (im Umgang mit Patienten und den Geräten)
- Psychische Stabilität
- Einfühlsamkeit für die Patienten
Was würden Sie jemanden raten, der überlegt, die MTR-Ausbildung zu beginnen?
Die Ausbildung zur MT-R ist sehr anspruchsvoll. Man sollte sich bewusst sein, dass man sehr viel lernen muss. Wenn man gerne mit Patienten arbeitet und sich auch für die Technik interessiert dann sollte man sich mit diesem Berufsbild unbedingt auseinandersetzen. Der Beruf der MT-R ist sehr spannend und abwechslungsreich. Währen der 3-jährigen Schulausbildung bekommt man ein Ausbildungsgehalt und nach der Ausbildung ist man am Arbeitsmarkt sehr gefragt und bekommt ein attraktives Gehalt.
Ich kann diese Ausbildung jederzeit weiterempfehlen! Der Beruf macht sehr viel Spaß.